Konfliktcoaching - Konfliktmanagement





Konfliktmediation – Konfliktcoaching : wie passt das zusammen?

Seit einigen Monaten habe ich mein Angebot erweitert: als Vorbereitung oder Ergänzung einer Mediation biete ich nunmehr auch ein gezieltes Coaching an. Wie komme ich dazu? Und schließt nicht das eine das andere aus?

Immer wieder stelle ich in meiner täglichen Arbeit fest, dass sich die Konfliktparteien schwer tun, die Ziele und Intentionen, die in der Mediation verfolgt werden sollen, überhaupt klar zu definieren. Die Grundfrage, die am Anfang einer jeden Mediationssitzung steht und von mir an jeden Beteiligten einzeln gerichtet wird, lautet „Was genau möchten Sie heute hier klären?“ Häufig hat nur derjenige, der die Mediation initiiert hat, hier eine klare Antwort parat. Und auch diese Person ist sich meist gar nicht bewusst, was genau sich hinter ihrem Anliegen verbirgt. Denn häufig ist der Anlass zu einer Mediation nur die Spitze des Eisberges. So steckt dann hinter der Forderung nach einer gerechteren Aufteilung der Arbeit innerhalb einer Abteilung vielleicht der Wunsch nach mehr Anerkennung oder nach einer gefestigteren Position im Unternehmen.

In einem gezielten Konfliktcoaching im Vorfeld der Mediation verhelfe ich der Partei dazu, sich ihrer eigentlichen Wünsche und Ziele bewusst zu werden. So kann die anschließende Mediation wesentlich bessere Ergebnisse zeitigen und den wahren Interessen der Beteiligten Rechnung tragen, als wenn ich lediglich das an mich herangetragene Konfliktthema mit den Beteiligten bearbeite.


Gehe ich als Coach denn nicht meiner Allparteilichkeit verlustig, die doch einen elementaren Anteil meiner Arbeit als Mediatorin ausmacht?


Diese Frage ist sicherlich berechtigt, ich kann sie aber mit einem klaren Nein beantworten. Bevor ich in eine Mediation hineingehe, unabhängig davon, ob es sich um eine Wirtschaftsmediation, eine Familienmediation oder um eine Schlichtungsverhandlung im Schiedsamt handelt, führe ich mit jeder Konfliktpartei ein Einzelgespräch, in dem ich mir ihre Sichtweise des Konfliktes schildern lasse. So bekomme ich zum einen detaillierte FallInformationen aus jeder Perspektive, zum anderen kann ich mir auch ein recht genaues Bild der jeweiligen Person machen und kann sie in der Mediation angemessen „abholen“.

Empathie, das Sich-Einfühlen in die Sichtweise der Partei seitens der Mediatorin machen einen Großteil des Erfolges einer Mediation oder Schlichtung aus. Der Schritt von diesen Einzelgesprächen zu einem professionellen Coaching ist nur sehr klein, der Unterschied für die Partei aber immens groß. Ob sie mir lediglich ihre Sichtweise des Geschehens schildert oder aus diesem Gespräch, je nach Bedarf können es auch mehrere sein, wertvolle Erkenntnisse über ihre eigenen Wünsche und Ziele mitnimmt, kann für den erfolgreichen Ausgang der Mediation entscheidend sein.




(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken